Wer sich ein wenig genauer mit Olivenöl befasst, wird öfter mit dem Kürzel IGP konfrontiert. Doch was verbirgt sich hier hinter eigentlich genau? Und weshalb sind vor allem auch so viele Hobby- und Profiköche der Meinung, dass es sich bei IGP Produkten um einen wichtigen Hinweis für Qualität handelt?
Die folgenden Abschnitte zeigen auf, welche Vorteile Olivenöle mit IGP Kürzel bieten und weshalb es durchaus ratsam sein kann, diese in die eigene Küche zu integrieren.
IGP als Gütesiegel
Das IGP Gütesiegel zeichnet sich durch seine gelb-blaue Farbgebung und den Zusatz „geschützte geografische Angabe“ aus. Es ist rund und erinnert aufgrund der Zacken an den Rändern ein wenig an eine Sonne.
IGB steht für Indicazione Geografica Protetta und kann mit „Geschützte geografische Angabe“ übersetzt werden.
Dass im Zusammenhang mit verschiedenen Produkten aus dem Lebensmittelbereich auf Siegel dieser Art gesetzt wird, ist nicht neu. Wer sich beispielsweise sicher sein möchte, dass bei der Produktion von Olivenöl bestimmte Faktoren (s. u.) erfüllt werden, sollte sich ausschließlich für Produkte mit den entsprechenden Siegeln entscheiden.
Worin liegen die Unterschiede zwischen dem IGP und dem DOP Siegel?
Um zu verstehen, was sich hinter dem IGP Siegel, das im Zuge der Olivenölproduktion eine wichtige Rolle spielt, verbirgt, ist es hilfreich, sich auch mit dem DOP Siegel zu befassen.
Der Stellenwert von Olivenöl in der Küche hat sich im Laufe der Zeit stark verändert. Immer mehr Menschen ist es wichtig, sich für hochwertige Produkte zu entscheiden – egal, ob diese im Salat oder in warmen Speisen genutzt werden. Um zu erkennen, ob es sich bei einem Öl um ein hochwertiges Produkt handelt, ist es nicht nur wichtig, sich mit seiner Herkunft, sondern auch mit weiteren Faktoren, wie zum Beispiel der Sorte der verwendeten Oliven, dem Reifegrad und der Verarbeitung auseinanderzusetzen.
All diese Details beeinflussen immerhin, wie das betreffende Endprodukt schlussendlich schmecken wird. Für den Verbraucher ist es natürlich schwer, hier umfassende Recherchearbeiten auszuführen. Der Markt ist groß und dementsprechend erscheint die Auswahl an Olivenöl Sorten oft unübersichtlich. Um hier ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen, hat sich die EU dazu entschlossen, für etwas mehr Transparenz zu sorgen.
Die Siegel (IGP und DOP) sind übrigens freiwillig. Das bedeutet: die betreffenden Hersteller können, müssen jedoch nicht auf sie zurückgreifen, um sich beispielsweise vom Rest der Mitbewerber abzuheben. Vorgeschrieben ist lediglich, dass auf der betreffenden Olivenöl Flasche Angaben zur Herkunft vermerkt wurden.
Bezogen auf die Aussage, die hinter dem IGP- und dem DOP Siegel steckt, bedeutet dies, dass über IGP angegeben wird, dass lediglich einer der Produktionsschritte, die es brauchte, um das Öl herzustellen, in der jeweils aufgeführten Herkunftsregion stattgefunden haben muss. Wurde das Öl mit dem DOP Siegel versehen, müssen alle Produktionsschritte, von der Erzeugung bis zur Herstellung, in dem Gebiet realisiert worden sein.
Sie suchen ein gutes Olivenöl?
- 100% natives Olivenöl extra in TOP Qualität 🇮🇹
- Frisch, feine Aromen, gesunde Nährstoffe
- Für Salate, Pasta, gegrillten Fisch und Fleisch
- Ein goldenes Öl mit grünen Reflexen
- 🏆 GOLD Award (New York Olive Oil Competition 2022)
Ist Olivenöl mit DOP Siegel grundsätzlich besser?
Zugegeben: die Vermutung liegt nahe, aber es wäre definitiv voreilig geurteilt, immer davon auszugehen, dass Öle, die mit einem DOP Siegel anstatt eines IGP Siegels versehen wurden, immer besser oder hochwertiger sind.
Hierbei sollte nicht vergessen werden, dass die Hersteller von Olivenöl dafür, dass sie das DOP Siegel tragen bzw. verwenden dürfen, Geld zahlen müssen. Ob ein entsprechender Antrag auf eine Prüfung und eine Genehmigung für das Siegel dann gestellt wird, liegt letztendlich im Ermessen der Produzenten.
Einige von ihnen erfüllen zwar die hohen Anforderungen, die mit einem DOP Siegel verbunden sind, sind jedoch nicht bereit, eine Gebühr zu zahlen, „nur“ damit sie das rote Siegel auch tragen dürfen. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass es auch Öle gibt, bei denen alle Produktionsschritte in der jeweiligen Region ausgeführt werden, dies jedoch anhand der Flasche nicht ersichtlich ist. Wer sich genauer für die Herkunft seines Olivenöls interessiert, sollte daher gezielt beim Hersteller nachfragen.
Übrigens: Je nach Land kann es sein, dass die Siegel anders abgekürzt werden. Aus dem spanischen IGP kann dann – beispielsweise im Griechischen – ein PGI („Protected Geographical Indication“) werden. Die Anforderungen, die hierbei jedoch erfüllt werden müssen, sind immer gleich und EU-weit standardisiert. Hierzu gehört auch, dass ein Hersteller, dem es einmal erlaubt wurde, das IGP (oder das DOP) Siegel zu führen, in regelmäßigen Abständen nachweisen muss, dass die betreffenden Vorgaben immer noch erfüllt werden. Oder anders: es gilt dementsprechend, die hohen Erwartungen, die mit den Siegeln verknüpft werden, immer wieder aufs Neue zu erfüllen.
Weshalb wurde das IGP Siegel ins Leben gerufen?
Wie bereits zu Beginn erwähnt, ist das Interesse vieler Menschen an den Produkten, die sie konsumieren, hoch. Hierzu gehört auch, zu wissen, woher das Öl, das möglicherweise jeden Tag in der Küche verwendet wird, kommt.
Siegel, wie das IGP Siegel (und auch das DOP Siegel), dienen daher im ersten Schritt der Transparenz. Sie bieten die Möglichkeit, ein wenig genauer hinter die Fassade zu blicken und einzuschätzen, wie die Herkunftsbezeichnung (zum Beispiel bei Produkten aus Sizilien, der Toskana usw.) genau zu werten ist.
„Ganz nebenbei“ können Recherchen dieser Art natürlich auch den eigenen, kulinarischen Horizont ein wenig erweitern. Wer versteht, dass es beispielsweise durchaus einen Unterschied machen kann, ob Oliven früh oder spät bzw. mit der Hand oder mit Maschinen geerntet werden, hat es eventuell auch leichter, seinen ganz persönlichen Olivenöl Favoriten ausfindig zu machen. Denn: qualitativ hochwertiges Olivenöl lässt sich durchaus auch oft von Laien im Geschmack von anderen Produkten, bei denen beispielsweise weniger Wert auf eine schonende Herstellung gelegt wurde, unterscheiden.