Oliven einlegen – tolle Tipps für einen hohen Genussfaktor

Selber Oliven einlegen, geht das? Für viele Hobbyköche gehört es zu den absoluten Highlights im eigenen Garten: das Olivenbäumchen. Es sieht gut aus, erinnert irgendwie an den letzten Urlaub und bietet zudem den Vorteil, dass die Oliven frisch von Hand geerntet werden können. 

Wer nun jedoch denkt, dass besagte Ernte lediglich pur genossen werden kann, der irrt! Wer möchte, kann seine Oliven unter anderem auch einlegen und ihnen so noch ein besonders charakteristisches Flair verleihen. (Ohne Einlegen schmecken viele Oliven ohnehin bitter. Der Genussfaktor kann durch das besagte Einlegen dementsprechend noch einmal mehr erhöht werden.)

Doch was sollte beim Einlegen (und beim Ernten) der Oliven beachtet werden? 

Die folgenden Abschnitte geben Aufschluss. 

Wann ist die beste Zeit für Oliven?

Viele Olivenbaum Besitzer begehen den Fehler, dass sie die Oliven vergleichsweise rasch ernten. Das Problem: zu diesem Zeitpunkt sind sie oft noch nicht richtig reif. Genau das spiegelt sich dann auch im Geschmack wider. 

Nicht ausreichend lange gereifte Oliven schmecken sehr viel bitterer und sind deutlich fester als die reife Variante. Doch keine Sorge! Unreife Oliven sind nicht schädlich! Im Gegenteil! Viele Hersteller von Olivenöl ernten die noch nicht vollständig gereiften Oliven, um aus ihnen hochwertiges Öl zu produzieren. 

Wer seine Oliven pur genießen bzw. einlegen möchte, sollte sich jedoch noch etwas länger gedulden. Denn: erst dann, wenn die Olive schwarz geworden ist, ist sie auch reif. (Viele Oliven, die schwarz im Supermarkt angeboten werden, sind lediglich gefärbt. Daher schmecken sie auch bei Weitem nicht so, wie im so oft zitierten „letzten Urlaub am Meer“. Schädlich sind die schwarzgefärbten Oliven allerdings nicht. )

Die Ernte im Garten

Im Zusammenhang mit der Olivenernte in Griechenland und in anderen Anbaugebieten kommen oft Maschinen zum Einsatz. 

Wer allerdings nur ein Bäumchen auf seinem Grundstück beherbergt, erntet meist von Hand. Damit auch wirklich alle Oliven aufgefangen werden können, ist es am sinnvollsten, ein kleines Netz unter den Baum zu legen. 

Dieses Vorgehen empfiehlt sich vor allem dann, wenn viele reife Oliven am Baum hängen. Diese können dann vorsichtig abgeschüttelt und mit dem Netz ganz einfach zusammengezogen werden. 

Oliven im Wasser- und Salzbad

Wie bereits zu Beginn erwähnt, kann durch das Einlegen von Oliven dafür gesorgt werden, dass die Oliven weniger bitter in Erscheinung treten. 

Mit Hinblick auf die Vorgehensweise hilft es, sich an der folgenden Schritt für Schritt Anleitung zu orientieren. Gleichzeitig ist es sinnvoll, möglichst rasch nach dem Ernten mit dem Einlegen zu beginnen. Zu diesem Zeitpunkt sind die Oliven noch frisch. Lagern sie länger, besteht die Gefahr, dass Gärprozesse einsetzen. Daher sollte für die Abläufe zwischen Ernte und erstem Einlegen in Salz (s. unten) unbedingt genug Zeit eingeplant werden.

  1. Bevor mit dem Einlegen begonnen wird, ist es wichtig, die geernteten Oliven in Augenschein zu nehmen. Das bedeutet: Oliven, die – wie auch immer – beschädigt wurden, sollten nicht eingelegt werden. Sie gilt es, noch vor Schritt 2 auszusortieren. 
  2. Nun müssen die Oliven gewässert werden. Hierzu bedarf es ein wenig Geduld. Denn: jede einzelne Olive wird vorher kurz eingeritzt. 
  3. Jetzt ist es an der Zeit, die Oliven in eine Wasserschale zu legen. Besonders wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass alle Oliven mit dem Wasser in Berührung kommen und keine trockenen Stellen übrigbleiben. Ansonsten kann es sein, dass die Oliven an den entsprechenden Stellen, die über einen zu langen Zeitraum der Luft ausgesetzt waren, vertrocknen und entsorgt werden müssen.

Für das Wässern sollte in jedem Fall ausreichend Zeit eingeplant werden. Experten raten dazu, eine Dauer von etwa fünf Wochen nicht zu unterschreiten. Zudem ist es wichtig, das Wasser in der Schale alle zwei Tage auszuwechseln.

Nach den besagten fünf Wochen ist es dann soweit: nun ist es an der Zeit, die erste Olive zu probieren. In der Regel müssten nun die Bitterstoffe, die direkt nach der Ernte noch vorhanden waren, weg sein. 

Wenn die Oliven mild und den Erwartungen entsprechend schmecken, können sie in einer Mischung aus Salz und Wasser behandelt werden. Das Prinzip ähnelt hierbei dem Entwässern. Auf einen Liter Wasser sollten jedoch sieben bis acht EL Salz kommen. 

Wichtig: Bitte auch hier darauf achten, dass jede Olive mit dem Wasser-Salz-Gemisch bedeckt wurde. 

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Das Einlegen der Oliven mit Salz im Detail

Wurden die Oliven im Wasser bzw. im Salzwasser entsprechend vorbehandelt, ist es nun an der Zeit, mit dem eigentlichen Einlegen zu starten. 

Am besten ist es, sich im Vorfeld schon Gedanken über die passende Lagerung (Olivenöl lagern) zu machen. Das Einlegen gelingt in der Regel besonders gut an einem kühlen Ort. 

Hinzu kommt die Frage, wie die Oliven genau eingelegt werden sollen. Besonders beliebt ist das Einlegen in Salz. Wer hier noch für ein etwas charakteristischeres Aroma und einen noch individuelleren Geschmack sorgen möchte, kann unter anderem auch Zitrone und verschiedene Kräuter hinzufügen. 

Mit Hilfe von Salz und Co. lässt sich jedoch nicht nur der Geschmack optimieren. Auch die Haltbarkeit der Oliven kann mitunter deutlich verlängert werden. Wenn alle Punkte erfüllt wurden, können die eingelegten Oliven oft auch noch anderthalb bis zwei Jahre nach der Ernte genossen werden. 

(Achtung! Hierbei handelt es sich lediglich um einen Richtwert. Wenn die eingelegten Oliven nach anderthalb Jahren „komisch“ schmecken, müssen sie natürlich entsorgt werden.)

Oliven Einlegen für ein besonderes Geschmackserlebnis

Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei dem oben erwähnten Einlegen in Salzlake um eine besonders beliebte Möglichkeit, wenn es darum geht, den Geschmack der Oliven zu betonen, diese jedoch auch haltbarer zu machen. 

Wer jedoch noch ein wenig individueller agieren möchte, kann sich unter anderem auch für das Marinieren entscheiden. Hierbei handelt es sich um eine wunderbare Möglichkeit, um beispielsweise auch das Grillbuffet im heimischen Garten ein wenig abwechslungsreicher werden zu lassen. 

Besonders praktisch: wie die Marinade genau zusammengesetzt ist, entscheidet allein der persönliche Geschmack. Wer möchte, kann hier nicht nur auf Kräuter, sondern auch auf verschiedene Gewürze, wie zum Beispiel Paprika, Chili und Co. setzen. Wenn alles soweit fertig ist, muss das Ganze lediglich noch mit Olivenöl aufgefüllt werden. 

Die marinierte Variante sollte jedoch deutlich eher verzehrt werden als die Oliven, die in Salzlake eingelegt wurden. Denn: marinierte Oliven sind lediglich sechs bis acht Wochen haltbar. Wer sich allerdings kurzfristig auf der Suche nach einem leckeren Extra für die nächste Grillparty befindet, kommt hier definitiv auf seine Kosten. 

Trotz des charakteristischen Eigengeschmacks, der mit den marinierten Oliven verfolgt werden kann, lassen sich die jeweiligen Endergebnisse meist auch super in verschiedene Speisen, wie unterschiedliche Salate, Kreationen mit Schafskäse usw., einarbeiten. Wer allerdings Lust auf einen eher klassischen Geschmack hat, sollte sich für die Salzlake entscheiden. 

Fazit

Ein eigenes Olivenbäumchen im Garten macht Lust darauf, die unterschiedlichsten Kreationen auszuprobieren. 

Das Einlegen in Salzlake bzw. das Marinieren macht die Oliven nicht nur länger haltbar, sondern kann auch den Geschmack der kleinen Leckereien unterstützen. Wer hier ausreichend Zeit einplant und wichtige Regeln, wie zum Beispiel „Bitte immer alle Oliven mit ausreichend Wasser bedecken!“, „Wasser regelmäßig wechseln!“ usw., beachtet, kann oft für besondere Geschmackserlebnisse – nicht nur bei sich selbst, sondern auch bei seinen Gästen, sorgen. 

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Veröffentlicht von Enrico Braunschweig

Der Autor lebt und arbeitet in der Toskana. Täglich in alle Aspekte des Olivenanbaus und der Gewinnung von Olivo Dorato Premium Olivenöl involviert und unterstützt von weiteren Experten, gibt er hier fundiertes Wissen weiter.

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