Olivenöl richtig lagern

Wer Olivenöl lagern möchte um es über einen möglichst langen Zeitraum hinweg frisch halten zu können, sollte sich unter anderem mit Hinblick auf die optimalen Lagerungsbedingungen hier informieren. 3 Faktoren sind der Tod eines jeden guten Evoo’s: Licht, Hitze, Sauerstoff. Die folgenden Tipps helfen weiter:

  1. Olivenöl sollte niemals – egal, ob in der angebrochenen oder in der noch verschlossenen Flasche – bei zu hohen Temperaturen gelagert werden. Werte zwischen 10°C und 20°C gelten als vertretbar.
  2. Öl sollte nicht dauerhaft zu viel Licht ausgesetzt sein. Dementsprechend erklärt es sich von selbst, weshalb die meisten Olivenölflaschen dunkel gehalten sind. Hierbei handelt es sich um einen zusätzlichen „Lichtschutz“. Wer diesen noch weiter unterstützen möchte, sollte sein Olivenöl im Keller oder an einem anderen dunklen Ort aufbewahren. Auf diese Weise kann die Haltbarkeit oft noch weiter ausgedehnt werden. 
  3. Je mehr das Olivenöl mit Sauerstoff in Kontakt kommt, desto mehr leiden seine Aromen. Daher sollten Flaschen, die bereits geöffnet wurden, immer wieder fest verschlossen werden.  

Olivenöl im Kühlschrank kann unter bestimmten Umständen „erhärten“ bzw. erstarren

Wie die meisten anderen Lebensmittel auch, reagiert Olivenöl auf seine Umgebungstemperatur. Ab etwa 12°C kann es beispielsweise hart werden. Immerhin handelt es sich hierbei um ein natürliches Produkt, das seine Konsistenz verändern kann. Dies kann unter anderem schon dann geschehen, wenn das Öl in seiner Flasche im durchschnittlich eingestellten Kühlschrank gelagert wird. Temperaturen von 12°C oder weniger sind hier keine Seltenheit. Die Gegebenheiten, die zum Beispiel in der Kühlschranktür vorherrschen, können dafür sorgen, dass die meisten Arten von Olivenöl – zumindest ein wenig – erhärten können. 

Wer noch einen Schritt weiter geht und sein Olivenöl im Gefrierfach aufbewahrt, bemerkt vergleichsweise schnell, dass das Öl durchaus dazu in der Lage ist, zu frieren und sich in einen „Eisklotz“ zu verwandeln. 

Hierbei handelt es sich jedoch nicht um die einzige optische Veränderung, auf die sich der-/ diejenige, der/ die das Öl den niedrigen Temperaturen ausgesetzt hat, einstellen muss. Das Öl kann sich im Zuge des Gefriervorgangs auch noch anderweitig optisch verändern. 

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Worum handelt es sich bei den „kleinen Stückchen“ im Olivenöl? 

Kleine Stückchen im Olivenöl gelten für viele Menschen als ein Zeichen dafür, dass das Öl nicht mehr gut ist. Die Folge: die komplette Flasche wird entsorgt. Oft ist genau das jedoch nicht nötig. Hier lohnt sich ein Blick auf die natürlichen Vorgänge, die in Gang gesetzt werden, wenn Olivenöl kalt wird. 

Sinken die Umgebungstemperaturen unter eine bestimmte Grenze, werden die Triacylglycerine im Öl härter und dementsprechend sichtbar. Zudem gibt es noch weitere Bestandteile im Öl, die ebenfalls auf die niedrigen Temperaturen reagieren. Das Ergebnis: Das komplette Öl wird trübe und es entstehen Arten von kleinen Kristallen, die im Volksmund immer wieder als „Flocken“ oder „Stückchen“ bezeichnet werden. 

Wann sich das Öl eintrübt und wann die besagten „Stückchen“ entstehen, ist immer von den genauen Umgebungstemperaturen, aber auch von der Art des Öls abhängig. Grundsätzlich sollte jedoch in jedem Fall festgehalten werden, dass es sich sowohl bei der Trübung als auch bei den Kristallen um die Ergebnisse eines natürlichen Vorgangs handelt. Das „Phänomen“ hat dementsprechend nichts mit der Qualität des Öls zu tun.

Kann man Olivenöl im Kühlschrank lagern?

Grundsätzlich wird es nicht empfohlen, Olivenöl im Kühlschrank zu lagern. Hierfür gibt es sogar mehrere Gründe. 

Hobby- und Profiköche wissen beispielsweise, dass Öl so gut wie immer auf Zimmertemperatur eingesetzt werden sollte. Wer möchte schon mehr Zeit und Mühe einplanen, um das Öl zunächst – nach Stunden im Kühlschrank – aufzuwärmen? (Ganz nebenbei: Je mehr sich das Öl dann an die Zimmertemperatur annähert, desto mehr verschwinden auch die Kristalle wieder. Hierbei handelt es sich um einen wunderbaren Beweis dafür, dass die Stückchen tatsächlich durch die niedrigen Temperaturen hervorgerufen werden und kein Hinweis auf eine niedrige Qualität o. ä. sind.) Nichtsdestotrotz ist es schlicht umständlich, Öl im Kühlschrank aufzubewahren, um dann im Rahmen seiner Nutzung Zeitpuffer für das Erwärmen einplanen zu müssen. 

Ein weiterer Punkt, der dagegen spricht, Öl im Kühlschrank aufzubewahren und immer wieder einem mehr oder weniger harten Temperaturwechsel auszusetzen, ist die Tatsache, dass auf diese Weise das Kondensieren im Inneren der Flasche gefördert wird. Die Folge: Das Risiko, dass sich Feuchtigkeit bildet, ist hoch. Und genau diese zusätzliche Flüssigkeit kann dafür sorgen, dass die Qualität des Öls leidet und es irgendwann sogar unbrauchbar wird. 

Die optimale Lagerungstemperatur für Olivenöl in Flaschen liegt bei etwa 20°C. Wer größere Mengen über einen längeren Zeitraum hinweg lagern möchte, entscheidet sich daher am besten für den Keller oder eine kühle Abstellkammer. 

Zusatztipp: Wer eine angebrochene Flasche Olivenöl in der Küche lagert und nun weiß, dass er deren Inhalt, zum Beispiel aufgrund einer längeren Geschäftsreise, in nächster Zeit nicht komplett aufbrauchen wird, kann diese meist einmalig und mit gutem Gewissen im Kühlschrank lagern. Der oben erwähnte Prozess der Kondensation setzt meist erst ohnehin bei regelmäßigen Wechseln zwischen Warm und Kalt ein. Nach der längeren Abwesenheit reicht es meist aus, das Öl langsam wieder auf Zimmertemperatur zu bringen, um es im Anschluss wie gewohnt verarbeiten und genießen zu können. 

Kann man Olivenöl einfrieren? 

Hierbei handelt es sich mittlerweile um weitaus mehr als einen Trend. Viele Hobbyköche lieben es beispielsweise, Öl zusammen mit Kräutern, wie zum Beispiel Rosmarin und Co., einzufrieren. Auf diese Weise lassen sich die einzelnen Portionen ganz einfach in Salaten und anderen Gerichten einsetzen. Einfach die gewünschte Anzahl an Öl-Eiswürfeln ausbrechen, auftauen lassen und verarbeiten!

Im Rahmen einschlägiger Untersuchungen konnte in diesem Zusammenhang immer wieder gezeigt werden, dass weder Qualität noch Geschmack vom Einfrieren beeinflusst werden. Dementsprechend verwundert es nicht, weshalb sich auch viele Menschen in Italien dazu entschließen, ihr Öl auch im Winter einfach draußen zu lagern. 

Olivenöl und niedrige Temperaturen: die gängigsten Vorurteile

Im Zusammenhang mit niedrigen Temperaturen und Olivenöl gibt es viele Vorurteile, die leider auch heute noch immer wieder zitiert werden. 

Hierzu gehören Aussagen wie:

  • „Olivenöl verliert an Qualität, wenn es eingefroren wird!“ (Nein. Die hohe Qualität eines hochwertigen Olivenöls bleibt auch nach diesem „Kälteschock“ erhalten.)
  • „Glasflaschen mit Olivenöl platzen beim Einfrieren.“ (Nein. Denn: Gefrorenes Olivenöl zieht sich zusammen, anstatt sich auszudehnen. Daher sind auch die Glasflaschen sicher. Wer möchte, kann sein Olivenöl aber auch in Gefrierbeutel o. ä. füllen.)
  • „Olivenöl lässt sich super im Wasserbad auftauen.“ ( Grundsätzlich nicht falsch. Weitaus schonender, gerade mit Hinblick auf den Genussfaktor und den Nährstoffgehalt, ist es jedoch, das Öl bei Zimmertemperatur aufzutauen.)
  • „Aufgetautes Olivenöl schmeckt nicht.“ (Hierbei handelt es sich um ein Vorurteil. Denn: In geschmacklicher Hinsicht ergibt sich kein Unterschied.)
  • „Es ist schädlich, aufgetautes Olivenöl zu konsumieren.“ (Nein. Durch das Auftauen entstehen keine bedenklichen Stoffe o. ä.. Hin und wieder lässt sich durch die niedrigen Temperaturen sogar die Haltbarkeit ausdehnen.)

Olivenöl lagern? Ein Fazit

Olivenöl ist sicherlich temperaturresistenter als viele Menschen glauben. Bei der Annahme, dass die Flöckchen, die im Rahmen der Lagerung im Kühlschrank entstehen, ein Zeichen dafür seien, dass das Öl nicht mehr genießbar wäre, handelt es sich um ein Ammenmärchen. 

Daher müssen die entsprechenden Flaschen nicht entsorgt werden (Ausnahme: Das Öl riecht und schmeckt unangenehm.). Stattdessen reicht es in der Regel aus, die Flaschen, die über einen längeren Zeitraum im Kühlschrank gelagert wurden, etwa zwei Tage den Zimmertemperaturen auszusetzen. Danach müssten auch die letzten Kristalle und die trübe Färbung verschwunden sein. 

Zudem gilt, dass Olivenöl nicht kontinuierlich mit dem Wechsel zwischen Warm und Kalt konfrontiert werden sollte. Lediglich in Ausnahmefällen, wie zum Beispiel bei einer längeren Abwesenheit, ist es sinnvoll, die Flaschen im Kühlschrank „zwischenzulagern“. Wer sein Olivenöl, zum Beispiel im Zuge der Portionierung für Salatgerichte längerfristig lagern möchte, kann die Flüssigkeit auch (zusammen mit Kräutern und Co.) im Gefrierfach aufbewahren.

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Veröffentlicht von Enrico Braunschweig

Der Autor lebt und arbeitet in der Toskana. Täglich in alle Aspekte des Olivenanbaus und der Gewinnung von Olivo Dorato Premium Olivenöl involviert und unterstützt von weiteren Experten, gibt er hier fundiertes Wissen weiter.

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